Unser Industriestandort mit den Kernbereichen Automotive und Produktionstechnik ist traditionell stark.
Auf welche veränderten globalen Rahmenbedingungen wir uns einstellen müssen und wie wir gute Arbeitsplätze und Wohlstand sichern können, darüber diskutierte die Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr in ihrem Esslinger Dialog mit Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, dem Vorsitzenden des DGB Bezirks Baden-Württemberg Kai Burmeister und dem Geschäftsführer der ads-tec Holding GmbH, Thomas Speidel.
„Unsere Region ist innovativ und vulnerabel zugleich. Durch unsere engen globalen Verflechtungen sind Markteinschränkungen, wie sie in den USA und China gerade stattfinden, bei uns besonders spürbar“, führte Lindlohr ein.
Besonders die Digitalisierung und Elektrifizierung im Automotive-Sektor beschäftigte die Gäste. Franz Loogen hob die Bedeutung global verkäuflicher Fahrzeugmodelle hervor, da der deutsche Markt für die Wertschöpfung bei uns nicht bestimmend sei. Thomas Speidel, der vor kurzem für sein Hochleistungs-Ladesystem für E-Autos von Bundespräsident Steinmeier mit dem renommierten Deutsche Umweltpreis 2024 ausgezeichnet wurde, bemerkte: „Man kann nicht das Neue wollen und zugleich am Alten festhalten.“ Er mahnte an, dass Regeln durch den Staat nicht überbordend sein dürften. Zum Technologiewandel in der Automobilbranche sagte Kai Burmeister: „Wir sollten eher schneller werden, denn nur so haben wir langfristig gute Arbeit.“ Angesicht des neuen Protektionismus in China und den USA forderten Speidel und Burmeister, dass die EU ihre Märkte schützen müsse: „Wir sollten nicht naiv sein“, meinte Burmeister. Loogen verwies darauf, dass Zölle und Handelsschranken zu höheren Preisen für die Verbraucher führen.
„In der Digitalisierung und in klimafreundlichen Technologien liegen große Chancen für die Wertschöpfung bei uns. Dass wir sie nutzen können, passiert nicht von alleine. Wir müssen uns anstrengen - gemeinsam“, so Lindlohr.