Mit einer Förderung in dreistelliger Millionenhöhe unterstützen Bund und Land im Rahmen eines EU-Programms zwei wegweisende Projekte aus Baden-Württemberg, damit noch gezielter leistungsfähige und ökologischere Batterien im Südwesten entwickelt und hergestellt werden.
Der Automobilzulieferer ElringKlinger aus Dettingen erhält 33,7 Millionen Euro (Bund: 23,6 Mio. Euro; Land: 10,1 Mio. Euro) und der Maschinenbauer Manz aus Reutlingen 71,3 Millionen Euro (Bund: 49,9 Mio. Euro, Land: 21,4 Mio. Euro).
„Die Nachfrage nach Batterien ist riesig. Nicht nur Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb gehört die Zukunft und sie brauchen die grüne Batterie, sondern sie stärkt uns auch im Maschinenbau, in der Medizintechnik, in der Kommunikationstechnik und bei der Energiewende. Daher sollen die Batterien der Zukunft aus Baden-Württemberg kommen“, ordnet die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Grüne, Andrea Lindlohr, die Fördersummen ein.
ElringKlinger hat sich die Entwicklung einer Fertigungsanlage für innovative Zellgehäuse auf die Fahnen geschrieben. Ziel der Anlage es einerseits, die Anzahl der Bauteile, den Verbrauch von Rohstoffen wie Aluminium und die Kosten zu senken und die gleichzeitig die Lebensdauer der Batterie zu verlängern. „Als Zulieferer für Batteriezellfertiger nimmt das Projekt eine wichtige Rolle innerhalb der europäischen Wertschöpfungskette ein - insbesondere bei der Elektromobilität.“ Die Einspareffekte seien beeindruckend: So soll die Zahl der verbauten Teile um die Hälfte reduziert werden. „Und weniger Aluminium beim Verbauen bedeutet bessere Möglichkeiten beim Recyceln“, sagt Fraktionsvize Lindlohr.
Bei Manz steht der Aufbau einer Lithium-Batteriefabrik der neuesten Generation im Mittelpunkt. Die Produktion soll sich auf die Entwicklung hocheffizienter Maschinen und Prozesse zur vollautomatisierten Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien konzentrieren. Zwei von drei Produktionslinien werden am Standort Reutlingen aufgebaut.
„Die Fertigungsanlagen müssen sich nicht vor den Giga-Factories von Tesla verstecken“, sagt Lindlohr.
„Das langfristige Ziel unseres Landes ist es, eine grüne und massentaugliche Batterie aus Baden-Württemberg zu entwickeln und im internationalen Markt zu etablieren. Die hochleistungsfähigen und hochverdichteten Akkus der Zukunft müssen mit zugänglichen Ressourcen konzipiert, nach ökologischen Kriterien hergestellt, großen Belastungen standhalten und umweltschonend recycelt werden können“, sagt Lindlohr weiter.
Die beiden Projekte sind Teil der europäischen Strategie IPCEI (Important Project of Common European Interest), die unter anderem Innovationen bei der Batteriezellfertigung in der EU unterstützt. Zu den weiteren Begünstigten im Rahmen des EU-Förderprojekts zählen im Südwesten Varta (Ellwangen), Cellforce (Tübingen) und ACI (Zimmern ob Rottweil).
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