Die Hälfte der Macht den Frauen – das ist auch in den Kommunen noch lange nicht erreicht, stellte das Vorstandsmitglied der Grünen Ulrike Hallenbach zu Beginn der Veranstaltung FRAUEN.MACHT.KOMMUNE fest.
„Frauen können alles – auch Kommunalpolitik“, stellte Lena Schwelling, die Landesvorsitzende von Bündnis90/DIE GRÜNEN in Baden-Württemberg klar. Bereits mit 22 Jahren kandidierte sie erfolgreich für den Stadtrat von Ulm. Seitdem hat sie sich bewusst in den bisher männerdominierten Themen wie Finanzen, Energie und Verkehr engagiert.
Tatsächlich sind nur knapp 27 % der Gemeinderät*innen und weniger als 10 % der Bürgermeister*innen in Baden-Württemberg Frauen - ein Problem, zum Beispiel bei den Entscheidungen über die Stadentwicklung:
„Wenn Frauen an den Schaltstellen fehlen, fehlt auch ihre Perspektive“, betonte die Esslinger Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin Andrea Lindlohr. „Dabei wissen wir alle, dass Frauen sich anders in einer Stadt bewegen als Männer - zum Beispiel mehr zu Fuß.“
Und nun? Wichtige Aufgaben liegen bei Parteien und Wählervereinigungen, die Frauen aussichtsreich in Position bringen müssen. Aber das werde nicht reichen, meinten Lindlohr und Schwelling. „Frauen haben viel zu tun und wollen keine altmodischen, ineffizienten Endlossitzungen. Wenn wir mehr Frauen in den Räten wollen, müssen wir das ändern.“ Dies bestätigten auch Teilnehmerinnen der Online-Veranstaltung, von denen viele bereits kommunal engagiert sind oder sich engagieren wollen. Andrea Lindlohr plädierte für klare Regelungen zu Sitzungsende und Redezeiten.
„Frauen, bildet Banden“ ruft Lena Schwelling Frauen auf, gezielt Netzwerke zu bilden, um sich zu unterstützen - wie Männer dies oft ganz selbstverständlich tun.
Das bringe gerade jungen Frauen viel. Sie erfahren Wertschätzung und knüpfen wichtige Kontakte. Ein erster Schritt auf einem frauenpolitisch erfolgreichen Weg zur Kommunalwahl 2024 konnte schon diese vernetzende grüne Veranstaltung sein.