Im Rahmen der Woche der Gemeinschaftsschulen besuchte die Esslinger Landtagsabgeordnete der Grünen Andrea Lindlohr am Dienstag (8. Dezember) die Seewiesenschule. Gemeinsam mit Schulleiterin Marion Katuric, ihrem Stellvertreter Alexander Wroblewski, Schüler*innen und Lehrerinnen diskutierte sie bei dem Online-Treffen darüber, wie digitale Bildung funktioniert und wie sich das Lernen und der Schulalltag dabei verändern.
„Nicht nur mit ihrer modernen und innovativen Pädagogik, sondern auch beim Benutzen von digitalen Plattformen und Tools beim Fernunterricht sind Gemeinschaftsschulen Pioniere. Und dadurch, dass die Schüler*innen an einer Gemeinschafsschule an selbständiges und selbstorganisiertes Lernen gewöhnt sind, kommen sie damit gut zurecht. Es ist eine gute Möglichkeit zum Lernen in der Pandemie“, betont Andrea Lindlohr.
Schulleiterin Marion Katuric ist froh darüber, wenn die Schüler*innen vor Ort in der Schule sind, denn Präsenzunterricht sei eben ein anderes Lernen und Miteinander als vor dem Bildschirm. Schule ist eben nicht nur Lernen, sondern sich auch mit seinen Schulkamerad*innen treffen. Wechselunterricht sieht sie nicht als wirkliche Option, denn das würde den gewohnten Rhythmus der Schüler*innen durcheinanderbringen – dann sollen lieber gleich alle in den Fernunterricht.
Bei den Schüler*innen der Klasse 8, die schon in Quarantäne waren, kommt der Online-Unterricht unterschiedlich an: Während manchen die Interaktion fehlt, dass man zum Beispiel nicht einfach schnell was nachfragen kann, fanden andere den Online Unterricht effizienter als den gewohnten Präsenzunterricht. Die Schüler*innen begrüßten die Seewiesenschulen-App, mit der sie schnell und unkompliziert an ihre Aufgaben kommen und ihr Kompetenzraster einsehen können. In anderen Schulen würden die Aufgaben noch über Mail versendet, berichteten sie.
Den Online-Unterricht attraktiv zu gestalten, ist für die Lehrerinnen eine neue Situation und eine große Herausforderung. Mit dem Programm „Windows-Teams“, das grade landesweit getestet wird, kommen Schüler*innen und Lehrer gut zurecht. Allerdings gibt es noch keine für alle Schulen lizensierte Version dafür. Sie wünschen sich von der Politik mehr Unterstützung in Form von Hilfestellungen beim Gestalten des Online-Unterrichts und Fortbildung. Ebenso brauche es eine gute Ausstattung der Räume mit WLAN und moderner Technik.
Bei dem Besuch ist für Andrea Lindlohr klar: „Der Online-Unterricht ist die zweitbeste Lösung, die wir gut gestalten können. Dafür muss nun das Kultusministerium schnell die Vorrausetzungen schaffen. Die Lernplattform und dazugehörige Tools müssen schnell allen Schulen für ihren Fernunterricht zur Verfügung stehen. Gleichzeitig müssen Fragen beim Datenschutz dringend geklärt werden.“