Schnelles Internet für alle: Diesem Ziel ist die Gemeinde Wolfschlugen am Donnerstag einen Schritt näher gekommen. Bürgermeister Matthias Ruckh nahm im Innenministerium in Stuttgart einen Breitbandförderbescheid in Höhe von rund 460.000 Euro entgegen.
Dabei kommen über 328.000 Euro vom Bund und gut 131.000 Euro vom Land. Die beiden örtlichen Landtagsabgeordneten Andrea Lindlohr (Grüne) und Andreas Deuschle (CDU) begrüßen den Geldsegen, mit dem weiter Versorgungslücken geschlossen werden sollen.
„Ob ein Ort für Unternehmen attraktiv ist und für Bürger ein lebenswertes Zuhause bietet, entscheidet sich vor allem an der Infrastruktur. Und da gehört schnelles Internet heute selbstverständlich dazu“, so Lindlohr.
Die Vizechefin der Grünen-Fraktion sieht im Vergleich zu den Nachbargemeinden auch besonderen Nachholbedarf in Wolfschlugen, da in der Kommune laut Breitbandatlas höchstens jeder Zweite schnell im Internet unterwegs sei; also mit wenigstens 50 Megabit pro Sekunde surft. In Esslingen, Ostfildern und Denkendorf würden dagegen bis zu 95 Prozent der Privathaushalte schnelles Internet haben.
Lindlohr: „Die 460.000 Euro sind also in Wolfschlugen gut angelegtes Geld.“
Dass in diesem Fall eine Gemeinde mit zusätzlichen landeseigenen Mitteln unterstützt wird, die sich für das Bundesförderprogramm entschieden hat, hält Andreas Deuschle für ein wichtiges Signal: „Wenn wir überall im Land schnelles Internet wollen, müssen alle Akteure an einem Strang ziehen: Bund, Land und die Kommunen. Nur wenn die Breitbandförderung Hand in Hand geht, kommen wir bald ins Gigabit-Zeitalter ohne unversorgte Flecken.“
Der digitalisierungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion verweist darauf, dass mit Grün-Schwarz erstmals Rekordsummen in Höhe von insgesamt einer halben Milliarde Euro in den Breitbandausbau investiert würden. „So haben wir etwa innerhalb eines Jahres 250.000 Haushalte im Land mit schnellem Internet versorgt“, sagt Deuschle.
Grundsätzlich ist diese Versorgung Aufgabe der privaten Telekommunikationsunternehmen. Nur dort, wo die privaten Telekommunikationsanbieter nicht investieren, kommt der kommunale Breitbandausbau mit staatlicher Hilfe ins Spiel. Im Falle einer Bundesförderung werden normalerweise die Hälfte der zuwendungsfähigen Ausgaben übernommen. Es können allerdings noch bis zu 40 Prozent an Landesförderung hinzukommen. Der Eigenanteil der Kommune liegt dann bei 10 Prozent.