03. Juni 2014 - Die Stadt Esslingen wird bei einem Empowerment-Projekt für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte vom Land unterstützt.
Das teilen die beiden örtlichen Landtagsabgeordneten Andrea Lindlohr (Grüne) und Andreas Deuschle (CDU) mit. Demnach werden Firmenpraktika für Fachfrauen mit Migrationshintergrund vom Landessozialministerium mit knapp 29.500 Euro gefördert.
„Frauen mit Zuwanderungsgeschichte sind seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Teil Esslingens“, so Andrea Lindlohr. „Das Programm kann diesen Frauen helfen, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und ihr Potenzial besser zu entfalten.“
„Die gelungene Einwanderungs- und Integrationsgeschichte vieler Menschen beweist, dass Integration in Deutschland eine Bereicherung sein kann“, so Andreas Deuschle. „Deshalb lohnt es sich für Wirtschaft und Gesellschaft, wenn wir uns auch gezielt um die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt kümmern.“
So sollen mit dem vom Referat für Chancengleichheit der Stadt Esslingen organisierten Programm qualifizierte Interessentinnen durch gezielte Ansprache in Einwanderercommunities sowie in Bildungs- und Beratungseinrichtungen akquiriert werden. Sie erhalten den Direktkontakt zu passenden Unternehmen, wo sie Praktika machen können. Sind beide Seiten zufrieden, können die Frauen bereits nach einem kurzen Praktikum direkt übernommen werden.
Das Programm soll auf diese Weise Abhilfe schaffen, wo strukturelle Benachteiligungen bestehen. Denn qualifizierte Frauen mit Migrationsgeschichte gehen oft unqualifizierten Jobs nach oder geben ihre Berufstätigkeit komplett auf. Grund dafür sind die teilweise unmögliche Anerkennung ihrer Abschlüsse, die den Zugang zu besser bezahlten Tätigkeiten verhindert, und die finanzielle Absicherung der Familie durch den Partner. Gleichzeitig beklagen Unternehmen, dass ihnen qualifiziertes Personal fehlt. Diese Kluft wird durch die Firmenpraktika überwunden.
Das Landesprogramm, das die Teilhabe von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte an der Gesellschaft und am Erwerbsleben gezielt vor Ort stärken soll, fördert Kommunen und freie Träger, die einen anteiligen Zuschuss zu ihren Maßnahmen in Höhe von bis zu 75 Prozent bzw. 90 Prozent erhalten. Der Höchstfördersatz beträgt 30.000 Euro je Maßnahme. Landesweit werden so 36 Projekte mit insgesamt 800.000 Euro gefördert.