Erhalten, was uns erhält
Es ist mein größter Antrieb dazu beizutragen, dass wir hier und in anderen Teilen der Welt gut leben können, ohne dass wir unsere Ressourcen verbrauchen und das Klima vollständig kippen. Denn das wäre zutiefst ungerecht. Der Klimawandel schreitet voran, auch bei uns im Land. Schnellstmöglich klimaneutral werden – dafür stehe ich.
2013 hat Baden-Württemberg als eines der ersten Bundesländer ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet. Wir brauchen noch mehr klimafreundliche Energie aus Wind und Sonne – 2010 lag der Anteil bei uns in Baden-Württemberg bei nur 16 Prozent. Heute haben wir diesen Anteil verdoppelt. Den ersten Schritt zu einer PV-Pflicht haben wir bereits gemacht. Eine weiterführende allgemeine PV-Pflicht für Neubauten wird ein doppelter Gewinn: für die Privatmenschen und für das Klima. Ich will, dass unser Land schnellstmöglich klimaneutral ist. So schaffen wir es, unseren Beitrag zum 1,5 Grad-Ziel zu leisten.
Die Klimakrise kennt keine Grenzen – deswegen kooperieren wir und haben das weltweit größte Klimabündnis der Regionen und Großstädte – die Under2 Coalition – auf den Weg gebracht.
Gemeinsam unsere Natur schützen
Der Schurwald, die Fildern und das Neckartal – hier wollen wir die Mittel für den Naturschutz weiter erhöhen und unsere Programme zum Naturschutz weiter ausbauen. Unsere Trockenmauern in den Weinbergen bilden wertvolle Rückzugsräume und Nahrungsquellen für alle möglichen Tiere. Der Natur mehr Raum geben, so wie es der Nationalpark Schwarzwald tut, ist Vorbild für weitere baden-württembergische Biosphärengebiete.
Gesellschaftsvertrag: Landwirtschaft und Naturschutz
Diese biologische Vielfalt zu erhalten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Aktuell beobachten wir ein dramatisches Artensterben. Die Natur zu schützen ist daher eine Aufgabe, die uns alle angeht. Im Landkreis Esslingen befindet sich die größte zusammenhängende Streuobstlandschaft Mitteleuropas. Und bei uns geht Naturschutz und Landwirtschaft zusammen, das haben wir bewiesen mit unserem neuen Biodiversitätsstärkungsgesetz. Wir haben einen Konsens zwischen Landwirtschaft, Naturschutz, Politik und Zivilgesellschaft erreicht – darauf bauen wir auf. Schottergärten auf Privatgrundstücken sind verboten, denn von mehr Grün profitieren Insekten, Vögel und alle weiteren Gartenbewohner*innen.
Ich möchte für einen neuen Gesellschaftsvertrag zwischen Landwirtschaft und Naturschutz kämpfen! Unsere Landwirt*innen sichern unsere Nahrung und unsere einzigartige Kulturlandschaft, wir Verbraucher*innen müssen aber auch unseren Beitrag leisten. Die Leistungen der Landwirtschaft müssen sich wieder lohnen und anerkannt werden. Dafür braucht es eine Kooperation zwischen Stadt und Land, Handel, Verarbeiter, Handwerk und Erzeuger*innen.
Ressourcen sparen, unabhängiger werden und eine echte Kreislaufwirtschaft anstreben. Eine möglichst umfassende Wiederverwertung und Rückgewinnung ist möglich und ist rentabel. Sie kann ein ökologischer und ökonomischer Gewinn sein. Mit dem „Think-Tank industrielle Ressourcenstrategien“ oder den Kompetenzzentren für Energieeffizienz (KEFF) gehen machen wir die Ressourcen- und Materialeffizienz weiterhin zum Markenzeichen unseres Industriestandorts.
Erneuerbar und effizient
Im Mittelpunkt steht bei allen Lösungen: mehr saubere Energie! Wir müssen weg von fossilen Energieträgern und hin zu mehr sauberem Strom aus dem eigenen Land. Für Baden-Württemberg als eine der führenden Technologieregionen liegt in der aktiven Gestaltung des Klimaschutzes eine große Chance. Indem das Land zeigt, dass die Strom- und Wärmeproduktion sowie der Verkehrsbereich langfristig vollständig auf emissionsfreie Alternativen umgestellt werden können, kurbeln wir zukunftsträchtige Industriezweige an und werden zum Wegbereiter einer klimafreundlichen Energieerzeugung. Mit dem Klimaschutzgesetz und dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) haben wir die Weichen für eine gelungene Energiewende gestellt.
Nirgends wird so viel in energetische Gebäudesanierung investiert wie bei uns. Wir unterstützen Kommunen, Unternehmen, kirchliche Einrichtungen und Vereine mit Förderprogrammen wie „Klimaschutz Plus“ und unsere Häuslebauer*innen haben mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) eine zentrale Beratungsstelle.
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn neben der Stromwende auch die Wärmewende konsequent vorangetrieben wird. Heizung und Warmwasserbereitung verursachen fast die Hälfte des Energieverbrauchs und knapp 30 Prozent des CO2-Ausstoßes in Baden-Württemberg. Die Wärmeversorgung wollen wir bis zum Jahr 2050 nahezu klimaneutral gestalten.
Bilanz seit 2011
Wir Grünen haben in Baden-Württemberg den CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um ca. 25 Prozent gesenkt, gegenüber 2011 den Anteil der Erneuerbaren Energien verdoppelt und die Windkraft verfünffacht sowie die Ticketpreise im ÖPNV mit dem BW-Tarif um durchschnittlich 25 Prozent gesenkt und eine internationale Klimaallianz mit weltweit 220 Regionen und 1,3 Milliarden Menschen auf den Weg gebracht. Mit dem neuen Klimaschutzgesetz des Landes haben wir beschlossen, die Emission klimaschädlicher Gase bis 2030 um 42 Prozent zu reduzieren.